Garbsen

Entwicklung „Wohnquartier an den Eichen“

Grün- und Freiflächenkonzept
Auf dem Grundstück A1 entsteht durch die städtebauliche Setzung der neuen Baukörper ein grüner Innenhof, der aufgrund der Höhenlage der Tiefgarage aus der Umgebung 75 bis 150cm herausgehoben ist. Die Wohnungen des westlichen und südlichen Baukörpers werden hier über eine barrierefreie Zuwegung vom Wohnweg 1 aus erschlossen. Ein großer Teil der Erdgeschosswohnungen erhält private Terrassen und Gartenflächen, die mit Laubhecken von den gemeinschaftlichen Außenflächen abgegrenzt werden. Im zentralen Bereich bieten wohnungsnahe Kinderspielflächen mit Spielgeräten, Sandflächen und Spielhügeln Treffpunkte für alle Generationen.
Zwischen den Baukörpern entstehen topografische Aufenthalts- und Übergangsbereiche wie Gartenkaskaden, eine nach Süden ausgerichtete Sonnentreppe, sowie Quartiersterrassen, die zur Quartiersmitte im Süden überleiten und fußläufig anbinden. Gartenparzellen bzw. Hochbeete können auch von Bewohner*innen der oberen Etagen zur Bepflanzung übernommen werden. Auf der Ostseite entsteht ein zum Wohnweg orientierter Pocket-Park, der einen zusätzlichen Rückzugsort, zum Beispiel für Teenager darstellt. Dieser platzartige Grünraum wird ebenfalls als Standort für eine Paketstation genutzt.
Als Ergänzung zum Freiraumangebot auf Erdgeschossniveau wird auf dem L-förmigen Wohngebäude eine Dachterrasse vorgeschlagen, die mit Hochbeeten, intensiv begrünten Flächen und Sitzkanten eine hohe Aussichts- und Aufenthaltsqualität besitzt.
Die Außenanlagen des Grundstücks A2 und A3 werden ebenerdig ohne große Höhenunterschiede angelegt. Die Hauseingänge mit Fahrradabstellmöglichkeiten reihen sich entlang des Wohnwegs auf. Eine Baumreihe aus säulenförmigen Laubbäumen schirmt die Wohngebäude vom Wohnweg ab und sorgt für kühlenden Schatten im Sommer.
Nördlich der Punkthäuser auf dem Grundstück A2 sind Kinderspielflächen und Treffpunkte im Freien entlang eines Gartenweges aufgereiht. Es entsteht so eine Spielmeile mit vielfältigen Angeboten für Bewegung und Naturerfahrung. Zwischen den Baukörpern sind sowohl private Terrassen und Gartenbereiche, als auch Angebote für gemeinschaftliches Gärtnern und Spielen vorgesehen. Auch hier sorgen Laubhecken und kleinkronige Laubgehölze für Sichtschutz und Distanz zwischen den unterschiedlichen Nutzungen.
Für die Müllentsorgung wird ein Unterflur-Containersystem vorgeschlagen, das sich entlang des Wohnwegs 1 aufreiht und für alle Müll- bzw. Wertstoffarten vorgesehen ist.

Biodiversität
Das Wohnquartier auf Baufeld 1 soll eine naturnahe, überwiegend heimische Bepflanzung aus Laubbäumen, Sträuchern und Hecken erhalten. Die Anzahl der gemäß B-Plan festgesetzten Baumpflanzungen werden bei allen drei Grundstücken deutlich überschritten: 42 statt 11 Bäume auf Grundstück A1, 46 statt 7 Bäume auf Grundstück A2, 14 statt 2 Bäume auf Grundstück A3. Dadurch werden die Voraussetzungen für einen auch biologisch lebendigen Stadtteil geschaffen, der die Ansiedlung einer vielfältigen Vogel- und Insektenfauna ermöglicht. Neben Grünflächen aus Vielschnittrasen für intensiv genutzte Gartenflächen sind außerdem extensiv gepflegte Blühstreifen entlang der Straßenzüge sowie bodendeckende Stauden und Gräser in schattigeren Bereichen geplant.
Die extensive Begrünung fast aller Dachflächen trägt darüber hinaus positiv zum Mikroklima bei und hat eine kühlende Wirkung für den Stadtteil. Die Dachvegetation aus Sedumarten, Karthäusernelke, Schnittlauch und vielen anderen trockenheitsverträglichen Pflanzenarten dient als Bienen- und Schmetterlingsweide.

Mobilitätsstation
Westlich des L-förmigen Baukörpers des Grundstücks A1 sieht der B-Plan eine Mobilitätsstation für das Quartier vor, das wir eng mit dem neuen Wohnquartier auf dem Baufeld 1 verzahnen und platzartig gestalten. Da bei dem angrenzenden Gebäude der zweite Rettungsweg baulich nachgewiesen wird, entfällt die Notwendigkeit von Feuerwehraufstellflächen im Bereich der Mobilitätsstation. Die Müllentsorgung wird über den Wohnweg 1 abgewickelt. Das Müllfahrzeug wendet im Wendehammer, so dass auch dieser Verkehr nicht über die Mobilitätsstation abgewickelt wird. So ergibt sich die Möglichkeit, diesen Ort freier und mit hoher Aufenthaltsqualität zu realisieren. Elektrofahrzeuge mit Ladesäulen, Leih- und Lastenfahrräder, sowie ein Kiosk und eine Leih- und Infostation bilden hier das Inventar. Die Flächen für den ruhenden Verkehr werden wie überall im Quartier mit versickerungsfähigem Rasenliner- bzw. Rasenfugenbelag ausgeführt. Im Falle der gewerblichen Nutzung der Erdgeschossflächen könnten auch Flächen für Außengastronomie entstehen. Laubbäume und -hecken rahmen den platzartigen Raum, bilden Distanz zum Wohngebäude und spenden Schatten.

Regewasserkonzept
Da die Bodenverhältnisse aufgrund des hohen Grundwasserstands keine Versickerung zulassen, wird das Regenwasser auf den extensiv begrünten Dachflächen der Gebäude zurückgehalten und dadurch verzögert an das Regenwassersiel abgegeben. Für die Gartenbewässerung stehen ebenfalls Regenwasserzisternen zur Verfügung, die dezentral untergebracht sind.
Eine weitere Retentionsebene stellen die beiden intensiv begrünten Tiefgaragenflächen auf den Grundstücken A1 und A2 dar. Während die Extensivdächer rund 72 Liter pro m2 Retentionsvolumen bieten, können die Tiefgaragendächer aufgrund des höheren Aufbaus 250 Liter pro m2 Regenwasser aufnehmen. Mit einem Gesamt-Retentionsvolumen von 1.072 m3 Regenwasser ist das neue Wohnquartier auf Baufeld 1 gut gegen Starkregenereignisse gewappnet.