Baakenhafen Hamburg

urbane Freiräume für das Quartier Baakenhafen in Hamburg

Der Gegensatz zwischen den Prinzipien des Aufschüttens und der Ablagerung zu organischen Formen auf der einen Seite und des Zusammensetzens eines Mosaiks aus einzelnen Bausteinen auf der anderen, bestimmen den Entwurf.
So stehen sich organisch gestaltete, grüne Elbuferpromenade und befestigte, steinerne Kaikanten des Baakenhafens gegenüber. Die neue Hafeninsel beinhaltet beide Eigenschaften.

Am Versmannkai stellen drei öffentliche Plätze den Zugang von der Wohnwarft zum Wasser her: der Platz am Bootsanleger gegenüber des Grünzugs am Mahnmal, der Platz am Inselsteg und der Platz oberhalb der „Tower of Talkers“. Alle drei sind zum Wasser durch Podeststufen und Rampen zugeneigte und nach Süden ausgerichtete Plätze.
Die privat öffentlichen Plätze sind grüner und als ebene Flächen gestaltet. Die privaten Wohnhöfe wechseln am Versmannkai zwischen steinernen, architektonischen Entréehöfen und stark durchgrünten Gartenhöfen.

Die Baakenhafeninsel soll viele Wünsche und Erwartungen erfüllen und für Jung und Alt nutzbar sein. Daher schlagen wir eine parkartige Insel vor, die viele Facetten hat. Der steinerne Platz der Gezeiten mit seiner kubischen Stufenlandschaft, die je nach Wasserstand unterschiedlich erscheint, ist ein Treffpunkt mit Aussicht auf das Innenstadtpanorama.
Hier können Theateraufführungen oder Stadtteilfeste stattfinden. Der Platz wird auch als Spielfläche für Boule oder Skateboardfahren genutzt.

Das Gemeinschaftshaus bietet einen großen Saal für Veranstaltungen, kleine Räume und eine Dachterrasse mit Holzbelag. Ein Café mit Außenmöblierung auf dem Platz ist ein weiterer Baustein. Einem Holzsteg folgend erreicht man das Badeschiff, das mit einer Bar und Umziehkabinen ausgestattet ist.
Sand- und Rasenflächen schaffen Raum für Ballspiele, Picknick und Gymnastik. Die Insel korrespondiert mit dem geplanten Schulgebäude am Petersenkai, dessen eingeschossige Dachflächen als Schulhof nutzbar sein sollen.

Die kleinteiligere Bebauung am Petersenkai ist durch kleine Gartenhöfe und eine Vielzahl von Verbindungen zwischen Warft- und Kaiebene geprägt. Die beiden öffentlichen Plätze werden auch hier mit Podeststufen und Rampen an den Kai angeschlossen.

Die nach Süden orientierten Wohnhöfe zur Erschließungsstraße auf der Baakenhafeninsel sind wiederum mit Grünflächen akzentuiert, um eine Zonierung zum öffentlichen Straßenraum herzustellen.
Die großen, stark durchgrünten Wohnhöfe sind zur Elbe ausgerichtet. Der Bezug zum Fluss stärken wir durch Gartenbalkone, die auch Blicke stromauf- und -abwärts ermöglichen. Die Balkone kragen bis 4 m über die Promenade aus und rhythmisieren die Ansicht der Warftkante.
Die beiden großen, öffentlichen Plätze auf der Baakenhafeninsel bilden das Herz der Quartiere und stellen die Verbindung zwischen Baakenhafen und Elbe her.

Der Platzbelag läuft hier über die Verkehrsflächen hinweg, Fußgänger sollen den Vorrang haben.
Um großzügige Platzflächen ohne Rampen oder Treppeneinschnitte zu schaffen, wird die Verbindung zwischen Warftplatz und Kaipark über die Topografie im Uferpark hergestellt. Rampenläufe und Treppen sind in die hügelartige Parklandschaft eingebettet. Die neue Parkgestaltung am Elbufer entsteht aus den Assoziationen Düne, Sandbank und dem Strömungsmuster der Elbe. Dieses neue, sich auf die ursprüngliche Natur des Flusses beziehende Bild lässt dennoch Zwischenräume, in denen die Spuren der Hafennutzung sichtbar bleiben.

Die Fortsetzung des Lohseparks auf der Baakenhafeninsel soll zunächst als temporärer Park angelegt werden. Auch hier ist der Höhenunterschied von Warft und Kai präsent und wird durch eine flache, deichartig auslaufende Rasenböschung aufgefangen, da die Warftebene hier nicht weitergebaut wird. Rampenläufe stellen die Verbindung zum Elbuferpark für Fahrräder und Wartungsfahrzeuge her. Der Lohsepark wird hier zum Aussichtspunkt auf Fluss, Hafen und HafenCity.

Der Name „Hereropark“ soll auf die koloniale Vergangenheit Hamburgs Bezug nehmen, die am Baakenhafen und dem Afrikahöft besonders zutage tritt.