Kornträgergang

Neugestaltung eines Grünzugs im ehemaligen Gängeviertel

Bestand
Der Grünzug liegt parallel zum Straßenzug „Kornträgergang“ in der Hamburger Neustadt. Er ist flankiert von Geschoßwohnungsbau aus den 1930er Jahren, der inzwischen vollständig in Eigentumswohnungen umgewandelt wurde.
Die Grünfläche wird dominiert durch einen Bestand aus Zierkirschen und Linden, sowie Rasenflächen und Heckenstrukturen. Durch ausgewachsene Hecken- und Strauchpflanzungen wird der langestreckte Grünzug in mehrere Abschnitte unterteilt und wirkt so unübersichtlich.
Im mittleren Bereich sind zur Zeit sehr alte Spielgeräte aus Stahlrohr und eine Sandkiste vorhanden.
Weiterhin wird der Grünzug durch ein zugeschüttetes Löschwasserbecken mit Asphaltabdeckung in seiner Nutzung und seinem Charakter als Grünfläche stark eingeschränkt.
Der Grünzug wird wegen einer Neubebauung an der Kaiser-Wilhelm-Straße von einer Tiefgaragenzufahrt durchschnitten. An dieser Zufahrt sind in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl von provisorischen Stellplätzen entstanden, die die Nutzung des Grünzuges zusätzlich einschränken und gestalterisch unbefriedigend ist.
Die Grünfläche wird nach Aussage der Anwohner und nach eigener Beobachtung auch von Besuchern des Obdachlosenasyls „Pik Ass“ frequentiert.

Aufgabenstellung
Der Wegfall von Spielplatzflächen im Zuge der Neubebaung am Bäckerbreitergang bietet den Anlaß, im Umfeld vorhandene Spielplatz- und Grünflächen aufzuwerten.
Die Schaffung einer den Bedürfnissen der Anwohner gerecht werdende und zeitgemäß gestaltete Grünfläche ist das Hauptziel der Planung. Dabei ist der Bezug auf die benachbarte, denkmalgeschützte Bebauung zu berücksichtigen.
Das Entfallen der Stellplätze an der TG-Zufahrt im Kornträgergang macht eine Herrichtung der ehemaligen Grünflächen an dieser Stelle notwendig.

Beteiligung bei der Planung
Die Anwohner sind vom Quartiersmanagement gezielt auf die Umbaumaßnahmen angesprochen und zu einem Präsentationstermin eingeladen worden. Dort wurde durch gartenlabor landschaftsarchitekten der Vorentwurf vorgestellt und Wünsche und Verbesserungsvorschläge gesammelt.

Einzelne Wünsche sind außerdem per e-mail an die Planer weitergeleitet worden.

Daraufhin wurde der Entwurf unter der Berücksichtigung der Kommentare und Beiträge der Anwohner ausgearbeitet und im Stadtmodell für mehrere Wochen ausgestellt.

Parallel dazu wurden die Entwurfspläne auf der Homepage des Quartiersmanagements veröffentlicht und Rückmeldungen berücksichtigt.

Ziele und Maßnahmen für die Planung

  • Schaffung einer neuen, aber ortstypischen Identität durch Mobiliar,
  • Pflasterung und Pflanzenverwendung
  • mehr Aufenthaltsqualität durch neues Mobiliar und Auslichtung des Gehölzbestandes
  • neue Spielangebote vor allem für Kleinkinder
  • Schaffung einer neuen Eingangssituation an der Kaiser-Wilhelm-Straße
  • Nutzbarmachen des Grünzuges sowohl für Anwohner als auch Berufstätige

    Gestaltungselemente
  • gebrauchtes Natursteinpflaster für Platz- und Wegeflächen, sowie der TG-Zufahrt
  • Grandflächen unter Bäumen und als Boulefläche
  • Rund- und Langbänke mit orangeroter Sitzauflage aus HPL Platten
  • Zierobstbäume und Fliederbüsche als Ergänzung des Baumbestandes